Die Abteilung »Klinische Gesundheitstechnologien« ist durch kooperative Projekte und gemeinsame Forschung Teil des Forschungscampus M²OLIE, den wir im Folgenden gerne vorstellen möchten.
Der Forschungscampus M²OLIE hat es sich als Ziel gesetzt, eine patientenzentrierte und zeitoptimierte Infrastruktur für innovative Tumortherapien zu entwickeln. Dazu soll der komplette Weg der Patientinnen und Patienten optimiert werden: Von der Aufnahme bis zur Entlassung werden alle Bereiche, in einem sogenannten Closed-Loop-Prozess, berücksichtigt. Dadurch wird es ermöglicht, ehemals lange Zeitabläufe deutlich zu verkürzen. Der Erfolg des Konzeptes von M²OLIE soll durch eine enge Vernetzung von medizinischer Forschung, Naturwissenschaften, Ingenieurswissenschaften, Informatik und Betriebswirtschaftslehre gewährleistet werden. In einem multidisziplinären Entwicklungszentrum werden hierbei neue Verfahren für die molekulare Bildgebung, die Diagnostik und die therapeutische Intervention von Patientinnen und Patienten mit mehreren Metastasen entwickelt.
Der Closed-Loop-Prozess von M²OLIE startet mit der Patientenaufnahme mit anschließender Erstellung der elektronischen M²OLIE-Patientenakte. Anschließend wird ein großes Blutbild veranlasst und eine Blutwertanalyse durchgeführt. Über Bildgebungsverfahren wie CT und MRT kann das Fest- und Weichgewebe genau untersucht werden, daraufhin folgt eine automatisierte Biopsie zur Gewebeprobenentnahme. In einer molekularen Biopsieanalyse werden die entnommenen Gewebeproben im Labor untersucht und ausgewertet. Mit den Ergebnissen kann nun im Tumorboard eine angemessene Therapieform festgelegt werden. Nun folgt die individuelle minimalinvasive Therapie, nach welcher der Patient oder die Patientin mit abgeschlossener Behandlung entlassen werden kann.
Der Forschungscampus M²OLIE bietet Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Nachwuchskräften und Firmenpartnern aus Deutschland und Europa eine einzigartige Plattform, um interdisziplinär an der Infrastruktur und den Prozessen für den Interventionsraum der Zukunft zu arbeiten. Hierbei greift er auf die etablierte Infrastruktur auf dem Campus der Universitätsmedizin Mannheim zurück und verfügt gleichzeitig über neue, State-of-the-Art Forschungseinrichtungen, die während der ersten Förderphase von M²OLIE auf dem Campus ins Leben gerufen wurden. Der Forschungscampus setzt sich aus drei unterschiedlichen Verbundprojekten, M²INT, M²IBID und M²DATA, zusammen und wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb der Förderinitiative „Forschungscampus – öffentlich-private Partnerschaft für Innovationen“ gefördert.