Forschende der Abteilung Biologische Optomechanik des MPL unter der Leitung von Prof. Jochen Guck haben eine biophysikalische Messmethode entwickelt, die sie in die Lage versetzt, die individuelle mechanische Charakterisierung einer großen Anzahl von Zellen mit einer Messgeschwindigkeit von 100 bis 1000 Zellen pro Sekunde vorzunehmen. So können sie beispielsweise nachweisen, dass sich biomechanische Eigenschaften von krankhaft veränderten Zellen signifikant von gesunden Zellen unterscheiden. Das zugrundeliegende eigens entwickelte Messverfahren, das sogenannte »Rapid physical phenotyping in deformational flow« – zu Deutsch »Schnelle physikalische Phänotypisierung im Deformationsfluss« – ist in seiner Kurzform »RAPID« nicht nur namensgebend für das Projekt, sondern auch Programm: Es geht um maximale Beschleunigung der Messgeschwindigkeit. Das Bestreben des AutoRAPID-Projekts ist die mikrofluidische Messmethode in ein vollautomatisches validiertes Analysesystem zu überführen.
Hierbei fließen Zellen durch ein Kanalsystem, das nur wenige zehn Mikrometer breit ist, um die Verformbarkeit der Zellen zu testen. Die Forscher zielen langfristig darauf ab, die Auswirkungen von variablen Parametern, z. B. von Medikamenten auf die physikalischen Eigenschaften von Zellen, zu messen und diese Erkenntnis für therapeutische Ansätze nutzbar zu machen. Jetzt wurde der integrierte Aufbau erstmals in Erlangen aufgestellt und das Zusammenspiel der Prozessautomatisierung von der Probennahme bis zu den optischen Analysemethoden überprüft.